Die Geschichte einer Legende ...

 

Rückblickend auf die mehr als 30 jährige Geschichte des Trabant muss man erkennen, dass es sich bei dieser um ein wahres Abenteuer handelt.

Die eigentliche Idee ein Fahrzeug wie den Trabant zu entwickeln entstand aus Materialknappheit. Karosseriebleche für die Automobil-Industrie standen auf der Embargoliste des Westens. Alle Feinbleche für die PKW-Konstruktion wurden illegal beschafft. Ständig wechselnde Lieferanten bedeuteten schwankende Qualität.

Auf die veraltete Vertigungstechnik Karosserien aus Holz zu bauen und mit Leder zu bespannen hat man aus Gewichts- und Aufwandsgründen verzichtet. Den Konstrukteuren blieb nichts anderes übrig als einen neuen Ersatzstoff für die Karosseriebleche zu entwickeln.

Man konzentrierte sich aufgrund der besonderen Anforderungen auf die Kunstoffentwicklung. Die Anforderungen waren:

  • Unabhängigkeit von Importen

  • Verarbeitbarkeit unter DDR-Bedingungen

  • hohe Elastizität und geringes Gewicht

  • Korrosisionschutz

  • gute Schallisolierung

  • gute Lackierbarkeit

 

Zudem gab es in der DDR Kunststoffe in ausreichender Menge.

1951 Dazu wurde von Oberingeneur Kurt Lang, damaliger Hauptverwaltungsleiter des Fahrzeugbaus der DDR, ein Forschungsteam aufgestellt. Zu diesem Team gehörten unter anderem: Ing. Wilhelm Ladewig, Dipl. Ing. Wolfgang Barthel, Meister Erich Klaus und Ing. Fritz Hans. Später kamen noch Ing. Alfred Schädlich und Dr. Werner Reichelt hinzu.
Das noch im Krieg von den Amerikanern entwickelte GFK konnte man nicht übernehmen, da es das dafür benötigte Polyesterharz und Glasfasern in der DDR nicht gab.

Man experimentierte zuerst mit Holzstaub aus der Papierindustrie und PVC als Bindemittel.

1954

es ist soweit. Die von Dipl. Ing. Wolfgang Barthel entwickelte Zusammensetzung erwies sich als besonders geeignet. Zum Einsatz kamen folgende Materialien:

  • Baumwollkäummlinge aus der Textilindustrie
  • pulverförmiges Phenolharz als Bindemittel aus Braunkohleteer
  • Hochwertige Baumwolle aus der Sowjetunion als Deckschicht
Oktober 1954

der neue Werkstoff bekommt seinen Namen: DUROPLAST

In der Tat muss man diese Entwicklung als ein kleines „Kunststück“ der Ingeneure bezeichnen. Wie NCAP-Crashtests erst in unserer Zeit zeigen, besitzt Duroplast ähnliche Eigenschaften wie der Hightech-Stoff Karbon (Kohlefaser).
Da die Duroplast-Entwicklung eine entscheidende Rolle für die spätere Trabantproduktion spielt möchte ich hier etwas näher darauf eingehen.

 

 

 

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